Nachbarschaftshilfe Radolfhausen

BERICHT DER NACHBARSCHAFTSHILFE RADOLFSHAUSEN OKT. 2010 - SEPT. 2012

Aufbau und Konzept
Unter der Federführung der Gleichstellungsbeauftragten fing am 1. Oktober 2010 Brigitte Heipke aus Seeburg an, die Nachbarschaftshilfe (NBH) in der Samtgemeinde Radolfshausen (11 Ortsteile) aufzubauen. Am 1. Januar 2011 ist Petra Jans aus Bernshausen hinzugekommen. Am Anfang stand die Erarbeitung eines Konzepts und die Aufgabe, die NBH bekannt zu machen. So entstand ein Bericht im Göttinger Tageblatt und ein Aufruf an die Mitmenschen, ein Logo für den Wiederkennungswert der NBH zu entwickeln. Nach reger Teilnahme der Mitbürger/innen wurde schließlich im März 2011 ein Logo prämiert. Daraus haben wir einen Flyer entwickelt (Gestaltung, Papierauswahl, Druck und Falten), der im Mitteilungsblatt „Wir in Radolfshausen“ an jeden Haushalt verteilt wurde. Weiterhin liegen die Flyer in den einzelnen Gemeinden, Arztpraxen und Geschäften usw. aus. Der Flyer beschreibt die NBH und hat einen Teil zum Abtrennen für Helfer/innen und Hilfesuchende. Eine Rubrik auf der Internetseite der Samtgemeinde Radolfshausen wurde mit Nachrichten und Berichten über die NBH eingerichtet.

Treffen / Fortbildungen / Arbeitsweise
Kontaktaufnahme mit bereits bestehenden Nachbarschaftshilfen im Landkreis. Besuch der NBH in Rosdorf . Weiterhin fand ein Treffen mit der Vorsitzenden Frau Biesendahl aus Holzerode statt, um sich über Vor- und Nachteile eines Vereins „Nachbarschaftshilfe“ zu erkundigen. Daraus wurden Erfahrungen gesammelt, wie es in Radolfshausen nach dem Projektende nach 2 Jahren weiter gehen könnte.

Zum weiteren Erfahrungsaustausch fanden
Treffen mit anderen Organisationen (Pflegestützpunkt Göttingen, Compass/Private Pflegeberatung, Seniorenservicebüro Duderstadt, Frau Mitschke) etc. statt.
Um unsere neu gesammelten Erfahrungen weiter zu geben, kamen einige Treffen und Telefonate mit Frau Schulz, von der neugegründeten NBH in Gleichen zustande.

Im Mai haben wir an einer Ganztagsfortbildung zum Umgang mit Medien „
Fit im Verein, fit für die Medien“ in Rosdorf teilgenommen.
Treffen in Friedland im Januar 2012 und Austausch mit der dortigen NBH und Auskunft über das Mehrgenerationenhaus.

- Aus beruflichen Gründen Vertretung von Frau Heipke, durch Susanne Goldmann aus Seeburg, von Mitte Februar bis Mitte Juli 2012.

Am 19. April 2012 Teilnahme von Frau Goldmann und Frau Jans an der Veranstaltung „Dörfer im Dialog“ auf Gut Herbigshagen. AG Mobilität und AG soziales Leben wurden mit einem Treffen fortgesetzt. Weitere Treffen folgen.
23. Juni 2012:Teilnahme von Frau Kluge und Frau Jans an der Verabschiedung von Frau Mitschke, Seniorenservicebüro und „Duo-Absolventen“ im Lorenz-Werthmann-Haus in Duderstadt.

- Aufbau und Überarbeitung einer Liste mit Helfern und Hilfesuchenden.

Regelmäßige Termine/Veranstaltungen
- Jeden Donnerstag 9.00-11.00 Uhr Sprechstunde in einem Büro in der Samtgemeinde. Seit Oktober 2011 zusätzlich am Donnerstagnachmittag, 17.00-18.00 Uhr

- Monatliche Berichte im Mitteilungsblatt der Samtgemeinde „Wir in Radolfshausen“

- Gespräche mit den Pastoren (Ocken, Vielhauer, Kamper) als Bindeglieder in den Orten

- Unterstützung der Ferienbetreuung in der Samtgemeinde

- Regelmäßige Treffen mit den anderen NBH des Landkreises

- Besuch und Vorstellung beim Seniorennachmittag, bei Frauenkreisen und auf Märkten (Bauernmarkt in der GS Seeburg und Weihnachtsmarkt GS Ebergötzen, Dorfjubiläum und Flohmarkt Bernshausen, Seniorennachmittag 2012 der Samtgemeinde in Holzerode) etc.

- Organisation regelmäßiger Helfertreffen, zum Austausch, Probleme – Anregungen

- Teamsitzungen mit Frau Kluge, dem Samtgemeindebürgermeister Herrn Wucherpfennig und Herrn Wilde von der Samtgemeinde

- Vorstellung der NBH in den einzelnen Gemeinderäten

- Regelmäßige, schriftliche Berichterstattung für die Samtgemeinde

- Und natürlich Vermittlung (das bedeutet einige Telefonate zu führen (Emails schreiben), den richtigen Helfenden zu finden, Nachforschung, ob Hilfe zustande kam usw.) von Helfern an Hilfesuchende (z.B. Begleitung bei Spaziergängen, Fahrdienste, Kinderbetreuung, Vermittlung von Firmenadressen für Winterdienst).

Neue Ideen/Entwicklungen
- Aufbereitung des Familien ABC mit Datenabgleich für alle Orte. Erstellung eines Verzeichnisses mit Adressen von Vereinen, Firmen, Geschäften, Musikgruppen, Schulen, Kindergärten usw. der einzelnen Gemeinden. Die
Nachbarschaftshilfe Adressenbörse und Bereitstellung des Verzeichnisses auf der Internetseite der Samtgemeinde. Ab Oktober 2011 wurden in 5 aufeinanderfolgenden Ausgaben die Adressen aus den einzelnen Mitgliedsgemeinden im „WIR“ vorgestellt.

-
Mitfahr-Konzept: Aus einer Idee, die während des ersten Helfertreffens entwickelt wurde, haben wir im Sommer ein Konzept für Mitfahr-Gelegenheiten erarbeitet. Mit großer Unterstützung des Edeka-Marktes (Ehepaar Kolbe) in Ebergötzen wurde im November das Hinweisschild vor dem Einkaufsmarkt eingeweiht. Es erfolgte die Bekanntmachung im „Wir“ und ein Bericht im Göttinger/Eichsfelder Tageblatt.

- Die Schilder werden in der Samtgemeindeverwaltung und im Edeka-Markt für das Auto als Signal der Mitnahmebereitschaft bereitgestellt.

- Umsetzung der Idee und Verteilung von
Buttons mit NBH-Logo

- Vorstellung der NBH in den Gemeinderatssitzungen der einzelnen Mitgliedsgemeinden und Verteilung von Flyern und Mitfahr-Schildern

- Fortbildung zur „Dorfmoderation“ Frau Kluge und Frau Jans“; „Mobile Wohnberaterin Frau Goldmann. Juli 2012 - April 2013

Zukunft
Die Vermittlung im Rahmen der NBH werden die Ortsvertreter übernehmen. Ein Handy steht für die Erreichbarkeit bereit. Das Handy wird im Wechsel von den Ortsvertretern genutzt. Jeder Ortsvertreter erhält eine Helferliste. Mitteilungen an die Mitbürgerinnen und Mitbürger werden über das Mitteilungsblatt verbreitet.
In Bösinghausen ( Frau Reinecke), Bernshausen (Frau Jans), Ebergötzen (Herr u. Frau Peschke), Holzerode (Frau Sorge), Landolfshausen (Frau Krämer), Seeburg (Frau Heipke) und Waake (Frau Spielböck) sind die jeweiligen Personen die „Ortsvertreter“ und Ansprechpartner der NBH.
Es werden regelmäßige Treffen der Ortsvertreter für einen Erfahrungsaustausch stattfinden. In den kommenden Ausgaben von „Wir in Radolfshausen“ werden die „Ortsvertreter“ vorgestellt und als Ansprechpartner bekannt gemacht.
Am Donnerstagnachmittag ist von 16.00 -18.00 Uhr einer der Ortsvertreter anwesend. Ein Plan, wer an welchem Nachmittag anwesend ist, wird erstellt. Die Treffen werden im Raum 10 der Samtgemeinde stattfinden. Verschiedene Aktionen können von den Mitgliedern dort ausgeführt werden, wie zum Beispiel Spielenachmittage, Erzählcafé ….

Im Zweimonatstakt wird ein Treffen aller Ortsvertreter (fester Termin) stattfinden. Ein Helfertreffen für alle Interessierte mit Einladung im „Wir“ wird zweimal im Jahr stattfinden.

In dem Raum ist eine Leiste an der Wand vorhanden, an der wichtige Mitteilungen der NBH ausgehängt werden können.

Außerdem liegt ein „Ideenbuch“ bereit, in dem Anregungen usw. an die NBH gerichtet werden können.
Weiterhin stehen Bücher zum Austausch (Bücher können zum Lesen mitgenommen werden und ein anderes im Austausch wieder hingestellt werden) und Spiele bereit.
Der Flyer wird überarbeitet und den neuen Zeiten angepasst.
Das Logo wird verschiedenen Organisationen zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt (wie schon bei der KVHS).

Die Mitgliedsgemeinden erhalten zur Veröffentlichung, z.B. auf ihrer Internetseite, das Logo und die Kontaktdaten der jeweiligen Ortsvertreter.

Die Zusammenarbeit läuft weiterhin mit der Gleichstellungsbeauftragten Petra Kluge. Ihr Büro in der Samtgemeindeverwaltung (Zimmer 9) sowie der PC können weiterhin genutzt werden.
Eine materielle, personelle und räumliche Unterstützung erfolgt weiterhin durch die Samtgemeinde.

Braucht die Samtgemeinde die Nachbarschaftshilfe?

Funktioniert das Dorfleben bei uns nicht noch? Ja, beide Fragen kann man mit „Ja“ beantworten. Es ist gut, dass das Leben auf dem Dorf noch mitmenschlicher und familiärer ist. Aber auch das verändert sich im ländlichen Bereich immer mehr. Natürlich ist es einfacher einen netten Nachbarn zu fragen, ob er/sie mir die Blumen im Urlaub gießt, die Katze füttert oder einfach nur die Mülltonne zurückstellt. Natürlich frage ich jemanden, den ich kenne eher als Leute, die ich nicht kenne. Sicherlich ist es schön, wenn die Großeltern vor Ort wohnen und meine Kinder in jeder Lebenslage betreuen können oder aber die pflegebedürftigen Eltern von ihren Kindern versorgt werden können.
Was aber, wenn es nicht so ist. Auch in der Nachbarschaft ist vormittags kaum jemand anwesend, weil sie arbeiten. Was aber, wenn auch die Großeltern noch arbeiten und nicht für die Enkelkinder da sein können oder weiter weg wohnen? Es gibt viele Situationen im Leben, in denen vielleicht doch Hilfe „von außen“ nötig wird. Daher können wir auch die zweite Frage mit „Ja“ beantworten. Ja, dass die Nachbarschaftshilfe gut ist, zeigt doch, dass wir Anfragen bekommen (egal wie viele es sind, in der Hilfe geht es nicht um Quantität, sondern um Qualität); und auch, dass sich immer wieder neue Helfer melden, auch wenn sie vielleicht noch nicht vermittelt werden konnten, weil noch kein passendes Gegenstück gefunden wurde. Daher “Ja“, dass es die Möglichkeit der Nachbarschaftshilfe gibt, ist uns wichtig und daran arbeiten wir weiter. Alle Gemeinden des Landkreises Göttingen haben inzwischen bzw. sind dabei, eine NBH in den verschiedensten Formen zu etablieren, in einigen Gemeinden arbeitet die NBH schon seit Jahren.
Wir freuen uns weiterhin auf Ihre Unterstützung!

Materialien: Flyer, Hinweisschilder, Mitfahr-Schilder, Power-Point-Präsentation

FAZIT: Der Grundstein, die NBH in der Samtgemeinde zu etablieren, ist gelegt. Weitere Maßnahmen zur Vertiefung im Bewusstsein der Mitbürger/innen sind notwendig. Die Erfahrung anderer NBH hat gezeigt, dass auch weiterhin ein motiviertes und engagiertes Team notwendig ist, um die Nachbarschaftshilfe am Leben zu halten. Die Schwierigkeit wird sein, dass sich jeder einzelne im Team, auch ohne Leitung, verantwortungsbewusst und eigenverantwortlich einsetzt.

Zum derzeitigen Stand erscheint es notwendig und sinnvoll, die bisher geleistete Arbeit fortzusetzen, weitere Ideen zu entwickeln und entsprechend umzusetzen.
(Gleichstellungsbeauftragte Petra Kluge sowie Petra Jans, Brigitte Heipke und Susanne Goldmann)

 

Samtgemeinde Radolfshausen
erstellt am 15.10.2012